Bericht zum Programm “Deutschland hautnah”
Mein Name ist Dusan Haro und ich komme aus Chile. Ich studiere im 6. Semester Informatik am KIT in Karlsruhe. Ich habe immer sehr großes Interesse an anderen Kulturen gehabt und habe deswegen am Programm „Deutschland hautnah” teilgenommen. Die Idee dahinter bestand darin, ein Wochenende bei einer deutschen Familie zu verbringen.
Ich habe in Forst bei Bruchsal ein Wochenende bei einer Familie verbracht. Am Freitag ging es los: Hennig Belle, Leiter der Regionalgruppe des DAAD-Freundeskreises in Karlsruhe, holte mich von der Uni ab. Dann sind wir zu der Schule in Bruchsal gefahren, die meine Gastgeschwister (5. und 7. Klasse) besuchen. Ich habe in der 5. Klasse einen Vortrag über Chile gehalten. Ich habe einfach ein wenig über das Land erzählt, wo es liegt, was die Menschen machen, was für Tiere dort zu finden sind. Als ich in den Raum der 5. Klasse betrat, konnte ich meinen kleinen Gastbruder sehen, der sich ganz viel für Umweltschutz interessiert. Dieser Fakt hat mich stark beeindruckt. Ich habe mir gedacht: “Wie gut es ist, dass so ein kleines Kind schon an die Umwelt denkt und sie schützt!”
Ich wurde dann von meiner Gastmutter abgeholt. Die Kinder sind mit dem Fahrrad nach Hause gefahren. Als wir schon zu Hause waren, habe ich mich lange mit meiner Gastmutter unterhalten. Ich habe ihr auch ein bisschen über mein Leben in Chile erzählt und was ich bisher alles erlebt habe, das mit Kulturaustausch zu tun hat. Gekocht wurde das Abendessen irgendwann nachmittags und währenddessen habe ich mich auch mit meinen Gastgeschwistern unterhalten. So habe ich mehr über die Hobbies und Interessen der Kinder erfahren.
Als das Essen fertig war, haben wir gemütlich zusammen gegessen, irgendwann kam mein Gastvater. Mit ihm habe ich mich dann auch über Chile, mein Studium und Leben in Deutschland und davor unterhalten. Leider hatte mein Gastvater genau an dem Wochenende eine Menge Arbeit, sodass wir nicht so viel miteinander unternehmen konnten. Bei einem netten Bier haben wir uns bis kurz vor Mitternacht unterhalten, dann bin ich schlafen gegangen.
Am nächsten Tag sind meine Gastmutter, mein Gastbruder und ich nach Speyer gefahren. Dort waren wir im Technischen Museum – so gut wie den ganzen Vormittag und einen Teil vom Nachmittag. Mein kleiner Gastbruder liebt es dort, deswegen ist er mitgekommen. Es gab viel Interessantes zu sehen, aber was am besten gepasst hat, war ein kleiner Film am Ende. Es ging um einen irischen Polarforscher, der eine Expedition in die Antarktis organisiert. Das Lustige daran ist, auch wenn der Film in sich ein bisschen tragisch war, dass die ganze Expedition zu einem Zeitpunkt Hilfe braucht. Und diese Hilfe kommt aus Chile.
Nach dem Film haben wir uns die Stadt angeguckt. Wir waren auch im Speyerer Dom und hatten Glück: wir konnten kostenlos in die Krypta reingehen. Dort probte gerade ein Chor. Wir sind danach nach Hause gefahren, wo wir Köttbullar gemacht haben.
„Schwedisch, gut”, dachte ich. Witzig, weil ich mich für Nordeuropa sehr interessiere. Mit Schwedisch hatte ich bereits im vergangenen Semester angefangen. Ich habe dann meiner Gastfamilie beigebracht, wie man “Köttbullar” richtig ausspricht. Witzig ist, dass wir abends noch in ein Restaurant gegangen sind. Wir waren griechisch Essen, und da ich wenig esse und wir bereits gegessen hatten, fand ich es schwer, mich für ein leckeres, aber nicht zu großes Gericht zu entscheiden.
Nach dem Essen haben wir nichts mehr gemacht, da wir am Tag danach meinem kleinen Gastbruder beim Handballspielen zuschauen wollten. Und das haben wir auch gemacht. Einige Tore hat er geschossen. Seine Mannschaft hat auch gewonnen. Danach sind wir wieder nach Hause, wo wir zusammen gegessen haben. Ich habe mich dann von allen außer meiner Gastmutter verabschiedet, da wir danach zusammen nach Baden-Baden gefahren sind. Dort waren wir auf einem Berg, haben uns die Stadt angeguckt und zum Schluss noch gemütlich im Café ein Stück Torte mit heißer Schokolade gehabt.
Wir sind dann Richtung Karlsruhe gefahren, wo mich meine Gastmutter nach Hause gebracht hat. Ich habe während meines Aufenthalts in Deutschland schon viel von der Kultur und dem Alltag der Deutschen mitbekommen, aber vor allem von Familien mit etwas älteren Kindern. Deshalb fand ich es gut, in einer Familie mit kleinen Kindern gewesen zu sein. Auch in einer Schule war ich bisher noch nie und konnte deswegen auch noch einen Einblick in das System und den Schulalltag bekommen.
Es war auf jeden Fall ein sehr interessantes Wochenende und ich habe einige neue Sachen gelernt. Ich bedanke mich deswegen sehr bei Herrn Belle vom DAAD-Freundeskreis!
Ein Bericht von Dusan Haro
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