Marie Juchacz (1879-1956) hat in ihrem Leben viel erreicht. Die Tochter eines Zimmermanns arbeitete als Frauensekretärin in der SPD, sie war auch die Redaktionsleiterin der sozialdemokratischen Frauenzeitschrift Die Gleichheit, sie beteiligte sich an der Gründung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und war die erste Vorsitzende des Vereins, sie lebte als Flüchtling vor den Nazis in den USA, in der Weimarer Republik was sie Mitglied des Reichstags und der Weimarer Nationalversammlung. Dort hielt sie am 19. Februar 1919 als die erste Frau überhaupt vor einem deutschen Parlament eine Rede. Sie war auch an der Ausarbeitung der Weimarer Verfassung beteiligt.
Zusammen mit einer kleinen Gruppe von Stipendiat*innen haben wir am 4. März 2020 eine Ausstellung über diese Frauenrechtlerin im Rathaus Tiergarten in Berlin besucht. Das Museum Mitte Berlin und die AWO haben dort eine kommentierte Führung durch die Ausstellung mit einer anschließender Diskussion organisiert. Anwesend war unter anderem auch die Großnichte von Marie Juchacz, die Soziologin und Autorin Lydia Struck.
Nach der etwa zweistündigen Veranstaltung haben alle Teilnehmenden nicht nur etwas über das spannende Schicksal einer Frau gelernt, sondern auch Einblicke in die Entwicklung der Frauen in der deutschen Politik bekommen.
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