Ein Ausflug über, an und in den See der Regionalgruppe Tübingen

Mitten im Hochsommer trafen sich 20 DAAD Fellows und Freunde der Regionalgruppe Tübingen früh um 7 Uhr am Tübinger Hauptbahnhof, um einen Wochenendausflug an den Bodensee zu unternehmen. Zwar liegt dieser nur ca. 100km von Tübingen entfernt, aber mit öffentlichen Verkehrsmitteln benötigten wir stolze 3 Stunden mit dreimal Umsteigen. Angekommen in Sipplingen erklommen wir den Sipplinger Berg, der steil vom Seeufer aufragt. Auf halber Höhe erreichten wir einen Aussichtspunkt mit einem großartigen Blick über den Bodensee. In der Ferne ließen sich im Dunst sogar die Alpen erspähen. Oben auf dem Berg erwartete uns eine spannende Führung durch das Sipplinger Wasserwerk und wir lernten über die Herkunft unseres Leitungswassers in der Region Tübingen und Stuttgart: Das Wasser hat bei der Entnahme aus dem Bodensee bereits Trinkwasserqualität, wird allerdings über drei Stufen, Mikrosieb, Ozonierung und Filtration aufbereitet und dann in einem mehrere zehntausend Kilometer langem Leitungsnetz über große Teile Baden-Württembergs verteilt. Nach der Besichtigung der „Quelle“, aus der pro Sekunde einige Tausend Liter Wasser aus dem Bodensee sprudeln, den Reinigungsstufen sowie den Pumpen für den Weitertransport durfte jeder ein Glas des edlen Tropfens degustieren. Für viele der Studenten aus aller Welt war es neu, dass man in Deutschland aus der Leitung derart hochwertiges Trinkwasser erhält.

Nach dem Abstieg zum Seeufer ging es weiter mit Bus und Fähre zur Jugendherberge Konstanz, wo wir die Nacht verbrachten. Der Abend stand jedem zur freien Verfügung, doch zunächst fuhren wir alle gemeinsam ans Hörnle, einem freien Strandbadbereich an der Spitze der Konstanzer Halbinsel. Die, die durch den erlebnisreichen Tag noch nicht allzu sehr erschöpft waren, erkundeten anschließend noch die Konstanzer Innenstadt.

In den Sonntag starteten wir mit einem unerwartet feinen Frühstück in der Jugendherberge und wiederum einer Fahrt mit der Fähre zurück nach Meersburg. Von dort aus ging es weiter zum Pfahlbaumuseum nach Unteruhldingen. In dem Freilichtmuseum erkundeten wir, wie Menschen vor ca. 5000–3000 Jahren am Seeufer lebten und dass sich das eigentliche UNESCO-Welterbe, die Pfahlbauüberreste des Voralpenlandes, ausschließlich unter Wasser befinden. Die lebhafte Darstellung und Interpretation des Alltags in der Stein- und Bronzezeit begeisterte uns.

Den Rest des Tages ließen wir im Seebad ausklingen bei lebhafter Diskussion über sich regional unterscheidende Schwimmstile, waghalsigen Sprüngen vom Sprungturm in den See oder purer Entspannung in der Sonne. Um 21 Uhr erreichten wir, erschöpft von einem erlebnisreichen Wochenende, Tübingen.